Die Geschichte des Tabaks
Den Ureinwohnern Amerikas waren die drei Grundformen des Tabakgenusses: Rauchen, Schnupfen und Kauen, schon lange vor der Entdeckung durch Kolumbus bekannt. In den verschiedenen Regionen wurde der Tabak unterschiedlich gebraucht, je nach dem, ob er dem täglichen Konsum, dem geselligen Genuss, dem rituellen Zeremoniell oder als Heilkraut diente. Im Museum sind daher Objekte zum Tabakkonsum nach den Grundformen zusammengefasst. Sicher ist, dass die Männer um Kolumbus bei ihren Streifzügen durch das neue Land die angebliche Heilwirkung der Tabakpflanze kennen lernten und dass sie der Gewöhnung an das Tabakrauchen sehr schnell erlegen waren. Die Seefahrer brachten den Tabak in alle Welt.
Der Tabak und die Steuern
So sehr die Herrschenden aus unterschiedlichen Gründen gegen den Tabakgenuss ihrer Untertanen zu Felde zogen, so willkommen war es ihnen, die Tabakfreuden der Bürger durch ein lückenloses Abgabesystem dem Staat nutzbar zu machen.
Obwohl die Gesundheitsminister vor dem Tabakgenuss warnen, bleibt doch die Tabaksteuer eine reichlich sprudelnde und ergiebige Quelle für den Fiskus.
So sehr die Herrschenden aus unterschiedlichen Gründen gegen den Tabakgenuss ihrer Untertanen zu Felde zogen, so willkommen war es ihnen, die Tabakfreuden der Bürger durch ein lückenloses Abgabesystem dem Staat nutzbar zu machen.
Obwohl die Gesundheitsminister vor dem Tabakgenuss warnen, bleibt doch die Tabaksteuer eine reichlich sprudelnde und ergiebige Quelle für den Fiskus.
Zigarrenfabrikation
Von jeher wurden die Zigarren in Handarbeit hergestellt. Dies trifft auch heute noch für die besseren Sorten zu. Es bedarf großer Erfahrung und Geschicklichkeit, die genau benötigte Menge Tabak für die Einlage, den Kern, zu greifen, zu formen und in ein Tabakblatt einzuwickeln. Ein geschultes Auge ist notwendig. Die Herstellung einer Zigarre von Hand erforderte von den Wickel- und Zigarrenmachern – es waren meist Frauen – viel Geschick. Zigarren der gehobenen Preisklasse wurden beringt. Sie bekamen eine “Bauchbinde”, die jedoch meist nur die Zigarren der oberen Lage einer Kiste zierten. Der holländische Zigarrenhändler Gustav Bock hatte 1850 als erster die Idee, seine kubanischen Havanna-Zigarren mit einer Bauchbinde zu versehen, um sie besonders kenntlich zu machen. Von Fürst Bismarck z.B. gibt es 400 verschiedene Variationen.
Das Tabakmuseum besitzt die Sammlung Manthe. Das ist eine Sammlung mit über 211.000 Bauchbinden und Deckelblättern für Zigarrenkisten. Die Sammlung ist im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen.
Das Tabakmuseum besitzt die Sammlung Manthe. Das ist eine Sammlung mit über 211.000 Bauchbinden und Deckelblättern für Zigarrenkisten. Die Sammlung ist im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen.
Furniere aus Zedernholz sind ihres guten Dufts wegen das bevorzugte Material, aus dem die Zigarrenkistchen hergestellt wurden. Je nach Inhalt und Fabrikat wurden die Marke und das Firmenzeichen mit einem Brandstempel auf Deckel und Stirnseiten eingebrannt oder bunte Deckelbilder aufgelegt.
Die Herstellung einer Zigarre ist als Video im Museum zu sehen. Zu besonderen Anlässen führen frühere Zigarrenmacherinnen die Herstellung einer Zigarre von Hand an den ausgestellten Arbeitstischen vor.
Literatur
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- F. DAHMS, GESCHICHTE DER TABAKARBEITERBEWEGUNG, GNG SCHRIFTENREIHE NUMMER 17, HAMBURG 1965.
- H. DIEHL, R. DIEHL (HRSG.), LORSCH, GESCHICHTE UND GESCHICHTEN, LORSCH 1991.
- E. DOSSMANN, ISERLOHNER TABAKDOSEN ERZÄHLEN, VERÖFFENTLICHUNGEN DES HEIMATBUNDES MÄRKISCHER KREIS, ISERLOHN, 1981.
- H.J. GARBE (FEDERFÜHRUNG), TABAK, BERLIN 1986.
- B. HOMBERG (HRSG.), TABAKIANA, LOB-, SCHIMPF- UND NACHDENKLICHE GEDICHTE, LEIPZIG 1982.
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- R. PLUM (HRSG.), VON DER LEIDENSCHAFT DES PFEIFERAUCHENS, DAS NEUE TABAKSKOLLEGIUM, BIELEFELD 1984.
- H.F. & PH.F. REEMTSMA (HRSG.), TABAGO, EIN BILDERBUCH VOM TABAK UND DEN FREUDEN DES RAUCHENS, HAMBURG 1960.
- M. W. RIEN, G. N. DORÉN, DAS NEUE TABAGO BUCH, H.F. & PH.F. REEMTSMA GMBH & CO, HAMBURG 1985.
- C.A. RINGWALD (HRSG.), VOM TABAK UND SEINER VEREDLUNG, KLEINE HISTORISCHE STUDIE ÜBER DEN TABAK, ARCHIV FÜR WIRTSCHAFTSKUNDE, DARMSTADT 1957.
- A. WENUSCH, CHEMIE DES TABAKBLATTES, VERÖFFENTLICHUNG DER INTERNATIONALEN TABAKWISSENSCHAFTLICHEN GESELLSCHAFT BREMEN, BREMEN 1940.
- B. WOLTERS, DROGEN PFEILGIFT UND INDIANERMEDIZIN, ARZNEIPFLANZEN AUS SÜDAMERIKA, GREIFENBERG 1994