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Mesusa aus Fes
Mesusa aus Fes / Marokko, um 1900
Mesusa aus versilbertem Kupferblech in dergleichen Technik, in der in Marokko typischerweise Lampenschirme gefertigt werden. Aufgelötet ist ein Davidstern und in Messingbuchstaben das Wort
שדי (Shaddai / Gott).
Die gezeigte Mesusa enthält eine koschere Pergamentrolle, handgeschrieben von einem rabbinisch zertifizierten Unternehmen, und ist somit kein Schauobjekt.
Eine Mesusa ist eine Schriftkapsel am Türpfosten am Eingang rechts in ein Haus und alle weiteren Wohnräume. Sie enthält ein gerolltes Pergamentstück mit Abschnitten aus dem mosaischen Gesetz, der Tora, und zwar aus dem Deuteronomium (entsprechend Fünftes Buch Mose), und zwar Dtn. 6,4–9 und 11,13–21.
Auf der Vorderseite des Pergamentpapiers steht das „Sch´ma Israel“ (mit einer Weisung zum Anbringen einer Mesusa: Dtn. 6,9), und auf der Rückseite aus den Verheißungen zu Bundestreue und Ernte, (und dort wiederholt die Weisung zum Anbringen der Mesusa: Dtn. 11,20)
Die Passagen aus der Tora enthalten insgesamt 713 hebräische Buchstaben. Damit eine Mesusa koscher ist und das Gebot der Mesusa erfüllt, darf kein Buchstabe fehlen, verwischt oder überzählig sein, denn das Schriftstück der Mesusa wird nach den gleichen Regeln wie zur Erstellung einer Torarolle beschrieben.
Mehr: Sammlung Judaica Objekt 276