Mitgliederversammlung am 20.09.2024

Die 1935 verbotene DJK Lorsch, in der viele junge Männer aus der katholischen Jugend mitspielten.
Stehend, von links, 3. Valentin Rummel, 5. Franz Angert
Das Bild stellte Annemarie Schmitt (Körnerstraße) zur Verfügung.

Sehr geehrtes Mitglied,

zur Mitgliederversammlung des Heimat- und Kulturvereins Lorsch e.V.

am Freitag, den 20.09.2024
um 19:00 Uhr
im Paul-Schnitzer-Saal

lade ich Sie recht herzlich ein.

Von 18:00 – 18:45 Uhr findet ein Bildvortrag mit dem Titel „Die Geschichte des Lorscher Fußballs“ durch Herrn Matthias Bähr statt.

Matthias Bähr ist Mitglied des Heimat- und Kulturvereins Lorsch e.V. und wird uns und interessierten Lorschern einen Einblick in die Entstehung und Entwicklung des Fußballs in Lorsch geben. Als langjähriger Spieler und Funktionär hat sich Bähr in den vergangenen Jahren zu einem profunden Kenner der Lorscher Fußballgeschichte entwickelt.

Er ist bekannt für seine Stadtrundgänge vor allem zur Geschichte rund um seinen eigenen Heimatverein, den SC Olympia Lorsch. Doch nicht nur dieser Verein wird im Vortrag behandelt werden, sondern natürlich auch die Geschehnisse in der Turnvereinigung, bei der seit 1951 ebenfalls erfolgreich Fußball gespielt wird. Daneben gab es aber auch noch weitere Organisationen, die früher in Lorsch dem runden Spielgerät nachjagten. Matthias Bähr wird uns von all diesen Mannschaften erzählen und dabei so manche Anekdote rund um den Lorscher Fußball zum Besten geben.

Im Anschluss lade ich Sie zu unserer jährlichen Mitgliederversammlung am  20.09.2024 um 19 Uhr in den Paul-Schnitzer-Saal ein.

Als Tagesordnung ist vorgesehen:
• Begrüßung
• Bericht Jüdisches Leben, T. Figaj
• Bericht Bildarchiv, H. de Raadt
• Bericht Tabak AG, B. Stroick
• Bericht Kräutergarten AG und Päonien-Garten AG, B. Walter und G. Steines
• Bericht Lorscher Wald, M. Fettel
• Bericht Stadtführer, I. Ludwig
• Bericht Lorscher Vereine, K. Jäger
• Kassenbericht, H. Koob
• Kassenprüfungsbericht und Neuwahl der Kassenprüfer
• Entlastung des Vorstandes
• Verschiedenes

Vortrag und Mitgliederversammlung sind öffentliche Veranstaltungen – alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Ich würde mich freuen, Sie an der Mitgliederversammlung begrüßen zu dürfen.

Mit freundlichem Gruß
Thilo Figaj (1. Vorsitzender)

„Die Kräuter im Lorscher Werzwisch“

Führung mit Informationen durch Gisela Steines
Mittwoch, den 14.08.2024 um 18.00 Uhr am Sachsenbuckel

Bitte Rebschere und Körbchen zu der Fahrradtour mitbringen. Kräuter, die nicht in unserer Gemarkung auf der Führung gefunden werden können werden in ausreichender Anzahl von Frau Steines mitgebracht.
 
 

 

Kräuterweihe am 15. August 2024 zu Maria Himmelfahrt

Quelle: come-to-web
  • Königskerze (oder Eisenkraut)
  • Wiesenknopf (auch Blutströpfchen genannt)
  • Johanniskraut
  • Schafsgarbe
  • Rainfarn
  • Wilde Möhre
  • Beifuß
  • Dost

Thymian, Odermennig, Pfefferminze und Wermut sowie Zweige vom Nussbaum, mit drei grünen Nüssen als Zeichen der Dreifaltigkeit, können auch dazu gebunden werden.
(Es sollen mindestens 7 Kräuter im dem „Werzwisch“ oder Würzbürde enthalten sein.)

Anmerkung: Der Rainfarn wächst in den Wiesen und an Wegrändern. Er hat eine kompakte, dottergelbe  Blüte  und ist kein Farn, der im Wald wächst.

Der Vorleser

Zigarrenfabriken als Keimzelle gewerkschaftlicher Bewegung und Sozialdemokratie – eine Episode aus Lorsch.

Weiterlesen ...

Unser Baum in der Allee der Vereinsbäume

Der mit Motiven aus der Tabak- und Zigarrengeschichte unseres Ortes geschmückte Baum des HKV in Reihe mit den andern Lorscher Vereinsbäumen, am St. Barbaratag (4. Dezember) vor dem Stadthaus.

Der Vorstand dankt Inge Ludwig (Bilder und Schmücken), Sabine Horn und Sabine Dorn (Idee, Umsetzung und Schmücken).

Vortrag – Sprache der Landjudenschaft

Thilo Figaj. Heimat- und Kulturverein Lorsch

08. Dezember 2023, 18 Uhr – Altes Schulhaus in Lorsch (neben Giebauer Haus)

„Landjuden und dörfliche Gemeinschaft – Zusammenleben, Arbeitsteilung, Sprache“

Dreihundert Jahre waren Landjuden ein lebendiger Teil bäuerlicher Gesellschaften, vor allem in Süddeutschland. In ihrer soziokulturellen Struktur unterschieden sie sich deutlich von den durch jahrhundertelange Gettoerfahrungen geprägten städtischen Judengemeinden — obwohl sie aus ihnen hervorgegangen waren. Zunächst noch beschränkt durch die Zwänge absolutistischer Herrschaft entwickelten sie ab dem 18. Jahrhundert mit ihren christlichen Nachbarn ein arbeitsteiliges Miteinander und erfolgreiches System dörflicher Gemeinschaft: hier die Bauern und Viehhalter, dort der Land– und Viehhandel. Mit dem Holocaust ist die Landjudenschaft für immer untergegangen. Erhalten geblieben sind Teile ihrer Sprache. Viele jüdische Ausdrücke sind bekanntlich im Deutschen identifizierbar. Ihren bedeutendsten Niederschlag aber haben sie in den regionalen süddeutschen Dialekten gefunden und sind zum Teil bis in unsere Zeit in ihnen lebendig, ohne dass ihr Ursprung heutigen Generationen noch bekannt ist. Thilo Figaj vom Heimat- und Kulturverein Lorsch hat sie gesucht und stellt in seinem Vortrag eine Auswahl vor.

Dauer: ca. 1 Stunde

 

Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der Raumverhältnisse in der Dokumentationsstätte auf 12 Personen beschränkt. Bei größerem Interesse wird der Vortrag zeitnah wiederholt.

Bitte melden Sie sich ausschließlich per E-Mail an, Sie erhalten von uns eine Bestätigung Ihrer Anmeldung: t[dot]figaj[at]kulturverein-lorsch[dot]de

 

Tagesfahrt des HKV nach Aschaffenburg

Schloss Johannisburg vom Pompejanum gesehen

Fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern nahmen an der Tagesfahrt des Heimat- und Kulturvereins nach Aschaffenburg am dritten Oktoberwochenende teil. Erstes Ziel war das Schloss Johannisburg, das den Mainzer Kurfürsten bis zum Ende des Altreiches als Zweitresidenz diente. Nach einer letzten kurzen Blüte unter Karl Theodor von Dalberg war es 1814 an die Bayerische Krone gefallen. Das prächtig am Mainufer gelegene Schloss beherbergt heute eine bedeutende Bildersammlung, mit Werken von Lucas Cranach dem Älteren und weitere sehenswerte Kunstschätze. Die Mittagspause wurde im nahe gelegenen historischen Brauhaus Schlappeseppel verbracht. Nach einem kurzen Spaziergang konnten von der Terasse des Pompejanums sonnige Ausblicke über den Main genossen werden. Das Pompejanum war ein Projekt König Ludwigs I. von Bayern, der den Nachbau einer römischen Villa für die Öffentlichkeit in spektakulärer Lage über dem Fluss errichten ließ. In diesem von Grund auf renovierten Gebäude nahmen die Gruppen aus Lorsch an der zweiten Führung des Tages teil. Ein Spaziergang und ein Cafébesuch im weitläufigen, nach englischem Vorbild angelegten Park Schönbusch auf der gegenüber liegenden Mainseite rundeten den samstäglichen Ausflug ab. Der Heimat- und Kulturverein freut sich über die wieder sehr gute Resonanz an dieser Fahrt und wird auch im kommenden Jahr weitere Ausflugsangebote in die erweiterte Region anbieten.

Thilo Figaj, 1. Vorsitzender

Gruppenfoto Tagesfahrt 2023 nach Aschaffenburg

Verlegung von Stolpersteinen für die Familie Lichtenstein

Verlegung von Stolpersteinen in der Lindenstraße und in der Kirchstraße am 9. November 2023 für die Familie Lichtenstein

Familienbild, Foto Marc Kaman: Die Aufnahme entstand im Frühjahr 1936 in Lorsch in der Wohnung Lichtenstein, Lindenstraße 8. In der hinteren Reihe stehen Jakob Lichtenstein (links) und Erna Rohrheimer sowie eine unbekannte Person. Sitzend abgebildet sind Jakob Lichtensteins Schwiegervater Loeb Rosenthal (1852) aus Beerfelden mit Berta Helga, und Melita Lichtenstein mit Eva Ellen.

Zur Geschichte der Familie Lichtenstein in Lorsch

Betty Lichtenstein, Schwester von Hermann Lorch, geb. 29.11.1875 in Lorsch heiratete 1898 in Lorsch den Mehl- und Fruchthändler Baruch Lichtenstein und zog mit ihm in dessen Heimatort Groß-Umstadt. 1930 wurde das Paar geschieden. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Jenny (1899) und Jakob (1902). Baruch Lichtenstein verstarb 1932 und ist in Groß-Umstadt begraben.

Betty wohnte seit ihrer Scheidung wieder in Lorsch, zunächst in der Rheinstraße, dann in der Schulstraße 18 bei Johanna Mainzer und zuletzt zwangsweise in der Kirchstraße 5, dem jüdischen Gemeindehaus.

Ihre Tochter Jenny Lichtenstein kam am 4.9.1940 aus Groß-Umstadt, in dem sie nach dem Tod des Vaters 1932 gelebt hatte. Die ledige Frau zog zu ihrer Mutter in die Krchstraße 5. In die Wohnung der jüdischen Gemeinde wurden einige Lorscher Juden eingewiesen, die ihre eigenen Häuser verloren hatten.

Jenny Lichtenstein wurde im März 1942 von ihrer Mutter getrennt und nach Piaski bei Lublin deportiert. Von ihr fehlt jede Spur. Betty kam im September 1942 in das so genannte Altersgetto nach Theresienstadt. Hier musste sie 1943 den Tod ihrer Schwester Hanna Marx, geb. Lorch, bezeugen, die mit ihrem Mann in Beerfelden gelebt hatte. Am 16. Mai 1944 wurde Betty Lichtenstein mit dem Transport EA 376 nach Auschwitz verbracht und dort ermordet.

Ihrem Sohn Jakob und seiner Familie gelang 1939 die Flucht nach New York. Jakob war mit der vier Jahre älteren Melita, geborene Rosenthal (1898) aus Beerfelden verheiratet. Das Paar zog nach der Geburt einer ersten Tochter (Berta Helga, 1934) nach Lorsch, wo das zweite Kind (Eva Ellen, 1936) zur Welt kam. Die Familie wohnte in der Lindenstraße 8 zur Miete. Jakob Lichtenstein war Vertreter für Musikinstrumente und arbeitete für die bekannte Firma Hohner.

Während der Novemberpogrome 1938 wurde er, wie alle anderen männlichen Juden auch, in ein Konzentrationslager verschleppt. Er war vom 12. November bis 16. Dezember in Buchenwald. Nachdem er unterschrieben hatte, dass er mit seiner Familie auswandern würde, wurde er entlassen. Tragischerweise verstarb Jakob Lichtenstein bereits 1946 in seiner Wahlheimat Amerika.

Berta Helga Kawesch lebte noch 2022 auf Long Island (New York). Auf eine Kontaktaufnahme hat sie nie reagiert. Ihre Schwester Eva Ellen Reinach besuchte Lorsch im Jahre 1981. Sie war Angestellte einer Regierungsbehörde in Washington und lebt seit ihrer Pensionierung in Maryland. Sie war sehr bewegt, als im Zuge der Stolpersteinverlegung für Erna Rohrheimer (2021, Rheinstraße 4) ein Foto ihrer Familie auftauchte, das auch sie als Baby zeigt. Erna Rohrheimer war die Cousine ihrer Mutter, von deren Existenz sie nichts wusste. Ernas Enkel hatte das Foto zur Identifizierung der Personen 2021 mit nach Lorsch gebracht. Bis auf seine Großmutter kannte er die anderen Personen auch nicht.

Die vier Stolpersteine für die Familie Jakob Lichtenstein werden in der Lindenstraße 8 um 17 Uhr verlegt. Anschließend begeben sich die Teilnehmer an der Veranstaltung auf einen Spaziergang durch die Bahnhofstraße zum Verlegeort in der Kirchstraße 5, für Betty und Jenny Lichtenstein. Der Abschluss der Veranstaltung ist wie gewohnt um 18 Uhr an der jüdischen Gedenkstätte in der Schulstraße.

Mit den Steinen für die Familie Lichtenstein finden die Stolpersteinverlegungen einen vorläufigen Abschluss. Die insgesamt 55 Steine sind repräsentativ für die erloschene Lorscher jüdische Gemeinde. Sie stehen allerdings nur für ihre Mitglieder, die zur Zeit des Nationalsozialismus in Lorsch wohnten, von hier flohen oder von hier deportiert wurden. Eine ebenso große Zahl Lorscher Juden, also Menschen die vor allem hier geboren wurden, oder lange hier lebten oder nach Lorsch heirateten, wurde von anderen Orten vertrieben oder deportiert, aus dem Inland oder aus den von den Nationalsozialisten besetzten Gebieten. Für einige gibt es an diesen Orten Stolpersteine, für viele aber noch nicht. Es ist also durchaus möglich, dass es in Zukunft noch zusätzliche Stolpersteine in Lorsch geben wird, wenn es für Lorscher Juden aus diesem Personenkreis anderen Orts keine entsprechenden Initiativen gibt.

 

Thilo Figaj, 1. Vorsitzender

Betty Lichtenstein, Kennkarte, Stadtarchiv Lorsch
Jenny Lichtenstein, Kennkarte, HKV

Nimfea – der Name der Seerose

Mitgliederversammlung des Heimat- und Kulturvereins Lorsch e.V. am 29.9.2023

Bild:Nimfea, Lizenz: HKV Lorsch

Spätestens seit ihren bedeutenden Funden in einem Brunnen des ehemaligen Klosters, und der daraus folgenden Ausstellung, ist Katarina Papajanni, Denkmalpflegerin der Staatlichen Schlösser und Gärten, in Lorsch bestens bekannt. Die Skulptur eines Atzmannes, jenes geheimnisvollen Pultträgers aus dem 13. Jahrhundert, ist aber bei Weitem nicht das einzige steinerne Zeugnis, das in dem im 18. Jahrhundert aus Abbruchmaterial gebauten Brunnen auf dem Lorscher Klostergelände im Sommer 2017 entdeckt wurde. Ein gotisches Kapitell mit Ranken und rundlichen Blättern um seinen Kelch werden als eine Darstellung der „Gelben Teichrose“ interpretiert. Sie ist für Frau Papajanni ein willkommener Anlass, sich mit den faszinierenden Wasserpflanzen, ihrer Bedeutung und Symbolik, von der Antike bis heute, sowie ihrer Abbildung in Stein zu befassen.

Der Heimat- und Kulturverein freut sich sehr, dass Frau Papajanni ihre Forschungen einer breiteren Öffentlichkeit vorstellt. Anlässlich der Mitgliederversammlung des Vereins am Freitag, den 29. September 2023, lädt der Vorstand alle Interessierten zu dem etwa 45-minütigen Vortrag um 18.00 Uhr in den Paul-Schnitzer-Saal ein. Der Eintritt ist kostenfrei.

 

Nach einer kleinen Pause beginnt um 19.00 Uhr der offizielle Teil der Versammlung mit den Berichten des Vorstands und der Arbeitsgruppen, sowie den Formalien Kassenbericht und Entlastungen. Neuwahlen stehen in diesem Jahr keine an. Die Öffentlichkeit ist auch zu diesem Teil herzlich eingeladen.  

Thilo Figaj, 1. Vorsitzender